Frank Kohlenberg, Landvolk-Vizepräsident, zeigt sich empört über die Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels. Drastische Preissenkungen bei Butter und weiteren Milchprodukten sorgten dafür, dass sich die Einkommenslage der Betriebe weiter verschärfe. Der Milchbauer beklagt ein „desaströses Preisdumping“ und fordert faire Preise als Zeichen der Wertschätzung. Andere Verbände der Landwirtschaft kündigten bereits neue Proteste an. Eine Sprecherin von Niedersachsens Agrarministerin Miriam Staudte kündigte auf Nachfrage an, dass sich die Grünen-Politikerin in der kommenden Woche am Rande der Plenartagung des Landtags mit Vertretern der Agrarverbände treffen werde, um das Problem der Dumpingpreise zu erörtern. Staudte setze auf eine Anpassung von Artikel 148 der EU-Verordnung über die Gemeinsame Marktorganisation (GMO). Ziel soll eine EU-weite Festlegung auf verbindliche Verträge zwischen Milchbauern und Molkereien sein, wodurch Preise, Mengen und Laufzeiten klar geregelt werden. Die Grünen-Politikerin sehe darin einen guten Weg, um das ungleiche Kräfteverhältnis auszugleichen. Beim Landvolk Niedersachsen hält man von dieser Regelung allerdings wenig. Beim jüngsten Verbandstag vor anderthalb Wochen meinte Landvolk-Präsident Holger Hennies noch, ein staatlich reguliertes Preismanagement-System bringe keine Sicherheit, sondern „gesicherte Armut“.


